Location, Location, Location

Als Fotograf mit den Schwerpunkten People, Automotive und Hochzeit sehe ich mich immer mit der Frage konfrontiert „Welche Location soll ich wählen?“. Da diese erheblichen Einfluss auf das finale Foto hat, sollte sie auch überlegt ausgewählt werden. Bei einem Porträt, bei dem man vielleicht ohnehin den Hintergrund nur verschwommen sieht, weniger als bei einem Auto-Foto, bei dem man die gesamte Szenerie sieht. Hinzu kommt außerdem, dass man zumindest bei Hochzeiten so gut wie gar keinen Einfluss auf die Location hat, in der man letztendlich die Fotos schießen wird. Da ich selten große kommerzielle Fotoproduktionen mache und auch nicht so gerne im kahlen Studio bin, ist mein Budget für so genannte „Location-Scouts“ überschaubar, so dass ich hier selber ran muss.

Augen offen halten

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Über die Jahre hinweg habe ich mir angeeignet die Augen offen zu halten, wenn ich unterwegs bin. Wenn ich eine coole Location sehe, die ich auch direkt mit einer Bildidee verbinden kann, speichere ich mir oft den Ort ab (OneNote, E-Mail mit Foto an mich selbst, etc.). Die aktuelle Technik bietet allerlei Tools, um sich Erinnerungen (oft auch sofort mit Bildern) abzuspeichern. Damit wäre die erste Hürde für ein mögliches Fotoshooting in dieser Location schon mal genommen!

Wenn ich eine Hochzeit dokumentiere und mit Kunden unterwegs bin, geht das oft nicht. Hier ist ein erhebliches Maß an Spontaneität gefragt. Ich bitte meine Kunden oft bereits bei der Vorbesprechung sich Gedanken darüber zu machen, wo man ein schönes Fotoshooting machen kann, aber ich gehe natürlich ganz anders an das Foto heran, als es für sie möglich wäre. So muss ich in kürzester Zeit eine Bildidee entwickeln, was für mich an einem solchen Tag immer die größte Herausforderung ist. Aber ich behaupte, dass man auch bei Hochzeiten mit zunehmender Erfahrung, eine gewisse Souveränität entwickelt. Bis jetzt hat es in all den Jahren bei mir jedenfalls immer geklappt, ein schönes Paarshooting auf die Beine zu stellen 😉

Sabine+Daniel-001

Scoutt

Vergangenes Jahr bin ich auf eine Plattform gestoßen, die ich eigentlich sehr interessant finde. Scoutt [https://www.scoutt.com/] ist eine Onlinekarte, in der man als Fotograf (wohl auch als Model… ich wüsste aber nicht wer das machen würde 😉 ) Fotolocations eintragen kann. Es geht hier nicht ausschließlich um Peoplefotografie oder andere Schwerpunkte der Fotografie, sondern einfach nur um schöne Orte, die sich als Motiv lohnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Community entwickeln wird, aber ich denke, dass ich hier auch einige meiner Locations eintragen werde, die ich über die Zeit gesammelt und fotografiert habe. Am besten einfach mal vorbei schauen und mitmachen 🙂

Scoutt

Noch ein kurzer Nachtrag: Nein, ich halte nichts davon ein großes Geheimnis aus meinen Locations zu machen. Wer fragt, der bekommt eine vernünftige Antwort! Ich finde es lächerlich, wenn sich Fotografen so wichtig vorkommen und meinen ihre Locations geheim halten zu müssen. Wenn die Location eh frei zugänglich ist, bricht man sich keinen Zacken aus der Krone, eine „Kollegen“ eine Auskunft zu geben, damit er auch coole Bilder machen kann. Und überlaufen werden die Orte dann schon nicht sein!

Fragen

Oft gelesen und doch nicht so oft gemacht. Es ist tatsächlich so, dass man sehr oft Zugang zu Locations, die privat oder abgesperrt sind, wenn man die Menschen einfach fragt. Bei mir war es eigentlich immer so, dass ich gedacht habe, dass die „Besitzer“ von coolen Locations eigentlich gar keinen Bock auf uns Fotografen haben und dass sie diese besonderen Orte nur gegen die Zahlung von vielen, harten Euros hergeben. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass es nicht so ist. Oft finden die Menschen es total spannend und es reicht, wenn sie bei dem ein oder anderen Bild zugucken dürfen.

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Natürlich wird es noch besser, wenn man durchblicken lässt, dass man auch bereits ist, ein paar Euros einzuwerfen, aber auch das hält sich meistens in Grenzen. Die „Preise“ bewegen sich in der Regel weit unter den Raten, die man in Mietstudios zahlen würde. Eine Idee, die sich an das Thema anschließt, hatte ich Ende 2015. Auf der Suche einer Indoor-Location habe ich einfach mal bei AirBNB [https://www.airbnb.de/] rein geguckt. Auch mit dem Hintergedanken, dass eine „Übernachtung“ in einer Wohnung weniger kostet, als ein Tag im Studio, war ich bereit für eine tolle Location ein paar Euro in die Hand zu nehmen. Zudem ich mir den Preis mit meinem Model auch geteilt habe – noch besser. Wir sind dann in einer toll eingerichteten Altbau-Wohnung in Düren gelandet, wo wir für wenig Geld 6 Stunden shooten konnten. Auch hier war der Besitzer sehr empfänglich für die Idee, so dass die Kommunikation im Vorfeld schon problemlos ablief.

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Also Augen offen halten und meine klare Empfehlung: Einfach auf die Menschen zugehen und die Kommunikation suchen. Man wundert sich, was alles möglich ist! 🙂

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