Das mag sich jetzt vielleicht etwas merkwürdig anhören, aber mich treibt der Gedanke schon seit einiger Zeit um. Ich habe das Gefühl, dass meine Fotografie immer mehr zu einer Dienstleistungsgeschichte wird und ich viel zu viel für andere fotografiere. Das ist ja auch gar nicht schlecht, weil oft ein nettes Taschengeld dabei rausspringt, aber der Spirit, der mich ursprünglich mal zur Fotografie gebracht hat, geht dadurch ein Stück weit verloren. Ich möchte nicht sagen, dass mir das keinen Spaß macht, aber es ist halt anders…
Hinzu kommt, dass ich vor ca. 2 Jahren etwas intensiver in die Bildbearbeitung in Photoshop eingestiegen bin, was grundsätzlich auch nicht schlecht ist. Allerdings nimmt es sogar bei kleinen Fotostrecken astronomische Ausmaße an und die Zeit, die ich in jedes einzelne Bild investieren muss, habe ich einfach nicht mehr.
Die logische Konsequenz ist also – BACK TO THE ROOTS… mehr knipsen, mehr Spaß am Fotografieren haben und weniger bearbeiten. Jedenfalls dann, wenn es möglich ist 🙂
Nachdem ich die Kamera aus meinem Alltag so gut wie es geht wegoptimiert hatte, habe ich mir jetzt wieder vorgenommen, das Ding mal wieder öfter mit zu schleppen. Muss ja nicht immer die dicke 5D sein, dafür habe ich ja auch noch die OM-D.
Hinzu kommt, dass ich meine „Schnappschüsse“ auch nur noch als JPEG aufnehme. Die Kamera stelle ich vorher so ein, wie ich sie haben will (Weißabgleich, Tonung, Kontrast/Schärfe, usw.) und dann geht’s los. Die „Bearbeitung“ in Lightroom dauert dann maximal eine Minute pro Bild und die Freude über die coolen Bilder, die vielleicht technisch nicht so supergut sind, aber Erinnerungen festhalten, ist dann auch riesengroß. So wie früher halt… 🙂
Hier ein paar Eindrücke von der Knipserei bei #Roadtophotokina2:
Als ich dann die vergangenen zwei Tage in Holland am Meer war, habe ich tatsächlich die dicke Canon wieder mitgenommen. Eigentlich wollte ich ein cooles Bild mit Stativ und Graufilter von einem Leuchtturm machen, aber da war ich wieder nicht diszipliniert genug und habe lieber am Strand rumgehangen und gegessen 🙂
Aber auch hier habe ich wieder ein paar tolle Schnappschüsse gemacht, bei denen ich sehr wenig Zeit für die Nachbearbeitung aufbringen musste:
Ich denke ich muss für mich selbst einen guten Mittelweg finden. Bei Hochzeiten nehme ich natürlich weiterhin RAW auf und werde grundsätzlich weniger für mich als mehr für den Kunden fotografieren, aber so ist halt das Geschäft. Auf der anderen Seite werde ich in Zukunft auch wieder dazu übergehen, irgendwas zu fotografieren, bei dem man am Straßenrand angesprochen wird… „Was fotografieren Sie da eigentlich?!“ 🙂
In diesem Sinne – schönes Wochenende!
Ein Gedanke zu “Back to the roots?”